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YOGA - der Weg zu meinem Herzen

Abschlussarbeit - Teil 2


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0. Zum Hintergrund der Abschlussarbeit
Diese Arbeit ist ein großer Bestandteil der Abschlußprüfung zum Yogalehrer GGF/BDY/EYU.
Zusammen mit praktischen und mündlichen Prüfungen endete im Mai 2002 die 3 1/2 jährige qualifizierte Yogalehrausbildung nach den Richtlinien des Berufsverbandes der Yogalehrenden in Deutschland e.V. (BDY) und der Europäischen Yoga Union (EYU). Die Ausbildungsstätte ist die Yogaschule der Gesellschaft für Geisteswissenschaftliche Forschung e.V. in Düsseldorf (GGF).
Der Abschluß der Yogalehrausbildung erfolgte vor dem Prüfungsausschuß der GGF und vor der Prüfungskommission des BDY/EYU.

Der erster Teil der Abschlußarbeit befaßt sich intensiv mit den Fragen der Philosophie und Pädagogik im Yoga.

Im zweiten Teil der schriftlichen Arbeit geht es um ein selbst gewähltes Thema, das die persönlichen Bezüge und Schwerpunkte der eigenen Yogapraxis und -erfahrung darstellt.

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1. Warum dieses Thema?
Yoga und mein Herz - diese beiden Aspekte sind für mich untrennbar miteinander verbunden.
Ohne das Wissen um meine Herzkrankheit wäre mir der Yoga vielleicht niemals begegnet und ohne Yoga hätte ich das Bewusst-Sein für mein Herz und seinem Wunsch nach Heilung sicher nicht gefunden.

Das Herz liegt nicht nur mitten im Brustraum, es gilt auch als Zentrum unseres Bewusstsein. Es ist das wichtigste Organ des Blutkreislaufs - und der Ort, der unsere Seele beherbergt. Selbst im Sprachgebrauch wird die zentrale Rolle des Herzens offenbar: Was "von Herzen kommt" drückt unsere tiefsten Gefühle und Überzeugungen aus. Menschen, die wir lieben, haben wir "ins Herz geschlossen".
Aber trotz alledem wird das Herz in der heutigen Gesellschaft oft dieser Poesie beraubt. Besonders die moderne Medizin betrachtet es im wesentlichen als eine "Maschine mit Pumpvorrichtung".
Die meisten Ärzte, die ich im Laufe meiner meistens als Notfall behandelten Herzrhythmusstörungen kennengelernt habe, schieben emotionale Aspekte des Herzens vehement zur Seite. Die Vorstellung, dass bloße Gefühle irgendeinen Einfluss auf das wichtigste Organ unseres körperlichen Daseins haben könnten, erscheint ihnen mehr als naiv.
Aber ich bin eigentlich seit langem davon überzeugt, dass die Beziehung zwischen Geist und Körper, zwischen Kopf und Herz, den Verlauf einer Herzkrankheit sehr stark beeinflusst.
Als ich einen Kardiologen einmal auf diesen Aspekt von Körper - Seele - Geist - ansprach, meinte er, "das alles gehört in den Bereich der Philosophie und dafür gibt es andere Fachleute!"
Diese Aussage zeigt deutlich, dass die meisten Ärzte weit entfernt sind von einer ganzheitlichen Betrachtungsweise und einer daraus resultierenden Therapiemöglichkeit des menschlichen Körpers.

Als ich vor ungefähr 10 Jahren zum ersten Mal die Wucht der Symptome meiner Herzrhythmusstörung erlebte, in der mein Puls sich spontan auf 280 Schläge in der Minute erhöhte, mein Körper nur noch aus einem unheimlichen "Flattern" bestand, war ich der Meinung, dass ich diesen Herzanfall nicht überlebe. In diesen Minuten, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, streifte mein bisheriges Leben ganz intensiv vor meinem geistigen Auge vorüber. Zum ersten Mal in meinem Leben (damals war ich 33 Jahre alt) wurde ich mir meiner Sterblichkeit ganz intensiv bewusst.
Nach einer Odyssee medikamentöser Behandlung auf der Intensivstation einer Herzklinik, stellte ich mein Leben, dass bis dahin aus Pflichterfüllung und dem Streben nach äußerlicher und innerlicher Vollkommenheit bestand, total um: ich änderte meine Ernährung, nahm kaum noch an den gesellschaftlichen Verpflichtungen meines Mannes teil und fand - dank des wertvollen Ratschlags eines wirklich guten Arztes - den WEG zum Yoga.
Auch heute noch leide ich unter diesen Rhythmusstörungen meines Herzens. Sie treten oft unvermittelt auf, gerade dann, wenn ich am wenigsten mit ihnen rechne...
Der Yoga-Weg und mein Herz gehören untrennbar zueinander.
Aus diesem Bewusstsein heraus widme ich den 2. Teil meiner Abschlussarbeit diesem Thema.

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2. Aufbau und Funktion des Herzens
Das Herz ist für den Bluttransport durch den Körper verantwortlich. Es ist ungefähr so groß wie die Faust seines Besitzers und wiegt etwa 300 g. Es ist ein Hohlmuskel und besteht aus einem rechten und linken Vorhof sowie einer rechten und linken Herzkammer. Durch eine dicke Scheidewand sind die rechte Herzkammer und die linke Herzkammer und der rechte und der linke Vorhof voneinander getrennt, so dass kein Blut übertreten kann. Aber auch Vorhöfe und Kammern sind getrennt und nur über wie Einwegventile funktionierende Herzklappen miteinander verbunden. Diese Klappen öffnen sich beim Einstrom des Blutes von den Vorhöfen in die Kammern und verschließen sich wieder, wenn sich die Herzkammern zusammenziehen. Hier wird das sauerstoffreiche Blut aus der linken Kammer über die große Körperarterie (Aorta) in den Körperkreislauf gepumpt und das sauerstoffarme Blut aus der rechten Kammer über die Lungenarterie in die Lungenstrombahn. Diesen Teil der Herzaktion, in der sich die Kammern zusammenziehen, nennt man Systole. Wenn die Herzmuskulatur wieder erschlafft, erweitern sich die Kammern und nehmen Blut aus den Vorhöfen auf. Diesen Teil der Herzaktion bezeichnet man als Diastole.
Die Vorhöfe können Blut abgeben, weil sie sich vorher bereits gefüllt haben: In den rechten Vorhof ist dann über die obere Hohlvene das "verbrauchte" Blut aus dem Körperkreislauf zurückgeflossen. In den linken Vorhof haben die Lungenvenen das mit Sauerstoff angereicherte Blut aus den Lungenflügeln zum Herzen zurück befördert. Dies geschieht zeitlich parallel zur Systole, also zur Pumpphase der großen Herzkammern.
Das Herz fasst etwa 200 - 300 ccm Blut, die es mit jedem Herzschlag größtenteils wieder in den Körper- und Lungenkreislauf pumpen muss. Das Herz pumpt täglich ca. 15.000 Liter Blut. Die wie Ventile arbeitenden Herzklappen zwischen Vorhöfen und Kammern sowie zwischen den Abgangstellen der großen Blutgefäße und den Kammern sorgen dafür, dass das Blut in die richtige Richtung strömt und nicht zurückfließen kann.

Das Herz wird doppelt gesteuert. Zum einen hat es ein eigenes Nervensystem, das die Herztätigkeit regelt und autonom arbeitet, zum anderen steht es mit dem übergeordneten vegetativen Nervensystem in Verbindung, das den Anschluss zum Körper und Gehirn schafft und die Herztätigkeit einbettet in die übrigen Körperfunktionen. Das Herz arbeitet also als selbständige "Kraftquelle" in einem komplex gesteuerten Körpersystem.

Die Anspannung des Herzmuskels erfolgt durch elektrische Erregung. Der Reiz, der zur elektrischen Erregung führt, wird im Sinusknoten, dem natürlichen Schrittmacher des Herzens, gebildet. Der AV-Knoten greift die Erregung aus den Vorhöfen auf und leitet diese über bestimmte Leitungsbahnen (His-Bündel, Tawara-Schenkel, Purkinje-Fasern) an die Herzkammern weiter.
All diese Vorgänge sind genau aufeinander abgestimmt und führen zu einer geordneten, rhythmischen Arbeit des Herzens.

Normalerweise schlägt unser Herz ungefähr 70 mal pro Minute. Die Herzfrequenz stimmt bei einem gesunden Menschen mit der Pulszahl überein und ist abhängig vom Lebensalter und von der allgemeinen Konstitution.
Auch Aufregung, Freude, Schmerzen usw. nehmen über das vegetative Nervensystem (für uns unbewusst) Einfluss auf die Herzfrequenz. Medikamente, Genussmittel wie Kaffee, Nikotin und Alkohol müssen als beeinflussende Faktoren ebenfalls erwähnt werden.
Die Pulsfrequenz liegt bei einem Erwachsenen in Ruhe normalerweise zwischen 60 und 80 Schlägen in der Minute.

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3. Störungen im Herzrhythmus - Chaos im Herz
Wenn die Herzschläge unregelmäßig bzw. stark beschleunigt oder verlangsamt sind, spricht man von Herzrhythmusstörungen.
Es können auch Unregelmäßigkeiten des Herzschlages auftreten, die nicht krankhaft sind. Dies sind meist kleinere und nur kurzzeitig auftretende Störungen. Das Herz kehrt dann relativ schnell wieder in seinen geordneten Rhythmus (Sinusrhythmus) zurück.
Von krankhaften Herzrhythmusstörungen spricht man erst, wenn sie häufiger wiederkehren, länger anhalten oder besonders stark ausgeprägt sind. Dadurch können Störungen im Blutkreislauf ausgelöst und die Blutversorgung des Körpers gefährdet werden.
Es gibt verschiedene Formen von Herzrhythmusstörungen. Man unterscheidet grundsätzlich Arrhythmien mit zu langsamer Herzschlagfolge (Bradykardie: weniger als 60 Schläge/min) und solche mit zu schneller Herzschlagfolge (Tachykardie: mehr als 100 Schläge/min).

Für Herzrhythmusstörungen gibt es viele Ursachen: unterschiedliche Herzerkrankungen wie ein angeborener Herzfehler, Entzündungen des Herzmuskels, Herzschwäche, Herzklappenfehler oder Durchblutungsstörungen des Herzens.
Aber auch Erkrankungen außerhalb des Herzbereiches können den regelmäßigen Herzschlag durcheinanderbringen. Hierzu gehören vor allem eine Überfunktion der Schilddrüse, verschiedene fieberhafte Erkrankungen, versteckte Infektionsherde, Hormonstörungen oder ein Ungleichgewicht im Mineralstoffhaushalt, zum Beispiel an Kalium und Magnesium.
Aber ein weitaus größeres Risiko liegt in den heutigen Lebensbedingungen unserer modernen Industriegesellschaft: zu viel Genussmittel, falsche Ernährung, Stress und zu wenig Bewegung.
Erste Anzeichen einer Rhythmusstörungen können Mattigkeit oder Müdigkeit bei der Ausübung ganz normaler, gewohnter Tätigkeiten sein. Manchmal verspürt man Herzstiche, Schwindel und Unwohlsein. Es kann auch zu Schwächeanfällen mit kurzer Bewusstlosigkeit kommen. Oft sind diese Symptome mit Angstgefühlen und Schweißausbrüchen verbunden.

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4. Kopf oder Herz
Schon als Kind war ich von meinem Herzen fasziniert; da gab es etwas in meiner Brust, das gleichmäßig schlug wenn ich mit der Welt im Gleichklang war, aber auch wild hämmerte, wenn ich Angst verspürte oder meinen Körper großer körperlicher Anstrengung unterwarf.
Intuitiv schloss ich daraus, dass das Herz das wichtigste Organ meines Körpers war und ich solange leben würde, wie dieses Klopfen andauerte... Oder?
Im Biologieunterricht erfuhr ich aber später, dass dem Herzen gar keine derart überragende Rolle zukam. Das eigentliche Kontrollzentrum aller lebenswichtigen Körperfunktionen, lernte ich, sei das Gehirn.
Obwohl ich bis dahin den Herzschlag als das sicherste Lebenszeichen angesehen hatte, brachte man mir nun bei, das Leben endet mit dem Stillstand der Gehirntätigkeit.
Die westliche Wissenschaft sieht die eigentlichen Grundlagen des menschlichen Lebens in den intellektuellen und neurologischen Funktionen des Gehirns. Im Vergleich zu dieser unendlich komplizierten Struktur des Gehirns wird das Herz lediglich als "simple Pumpvorrichtung" dargestellt.
Man geht davon aus, dass die Ergebnisse wissenschaftlicher Experimente höher zu bewerten sind, als die bloßen Instinkte und Gefühle, die man traditionell mit dem Herzen verbindet.

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5. Krankheit und Therapie in den traditionellen Yoga-Texten
Ganz anders ist die Sichtweise der Medizin im Ayurveda und im Yoga. Hier wird gelehrt, dass niemand mehr über die Gesundheit weiß, als man selbst - vorausgesetzt man achtet und deutet die Signale, die der Körper sendet.
Das Ziel dieser traditionellen indischen Philosophien ist es, Geist, Körper und Seele ins Gleichgewicht zu bringen.
Die Therapie von Krankheiten gehört genau genommen nicht in den Bereich des Yoga. Auch in den alten yogischen Schriften wird Yoga nirgendwo als Therapie beschrieben. Wenn Patanjali in Sutra I/30 "vyadhi" als Krankheit erwähnt, so sieht er diese in erster Linie als Hindernis für die persönliche Vervollkommnung.
Er bezieht sich niemals auf die Behandlung von Krankheiten, aus dem einfachen Grunde, weil sein Ansatz eher ein holistischer als ein analytischer ist.

Dies bedeutet, dass Patanjali den Aspekt der Integration bevorzugt, anstatt sich mit den Symptomen von Desintegration zu beschäftigen.
Gemäß der traditionell indischen Literatur führt Yoga zur Befreiung, d.h. zu einem Zustand der absoluten Klarheit, in dem es kein Leid mehr gibt (Zustand von nirodah bzw. samadhi). Klarheit und Leid verhalten sich daher entsprechend gegenteilig zueinander, d.h. die Zunahme von Klarheit führt zur Minimierung von Leid, und die Reduzierung von Leid führt den Geist wiederum zu mehr Klarheit.
Der klassische Yoga bietet also Methoden an, die das Leid auf körperlicher als auch geistiger Ebene verringern und gleichzeitig die Konzentration schulen, so dass Körper und Geist gestärkt werden, um sich letztendlich zu vervollkommnen.
In den traditionellen klassischen Hatha-Yoga-Texten, wie z.B. der Hathapradipika und der Gheranda Samhita finden wir hierzu zahlreiche Hinweise.
In beiden Schriften werden im Zusammenhang mit der Beschreibung der einzelnen Yogatechniken (asana, pranayama, kriya, mudra, usw.) immer auch die grob- und feinstofflichen Wirkungen genannt, die sich aus der jeweiligen Praxis für den Übenden ergeben können: z.B. die Reinigung der nadis (Energiekanäle), die Beseitigung von verschiedenen Krankheiten bzw. gesundheitlichen Störungen oder deren Prophylaxe, das Erwecken und Aufsteigen der kundalini, das Erlangen von siddhis (d. h. von außergewöhnlichen Fähigkeiten) und das Zur-Ruhe-Kommen des Geistes bzw. die Beständigkeit des Denkens, die Überwindung von Alter und Tod, was letztendlich zu moksa, d. h. zu Befreiung und Erlösung führt

Wir können folglich erkennen, dass es verschiedene hilfreiche Praktiken für das richtige Funktionieren von Körper und Geist gibt, diese aber nicht als systematische Yogatherapie angesehen werden.
Das Kaivalyadhama Institut publizierte 1970 ein Buch mit Namen Satkarmasangraha, eine Zusammenstellung von Reinigungsprozessen, in dem zahlreiche wohltuende Yogapraktiken beschrieben wurden. Hier wurden erstmalig Reinigungsprozesse von Ayurveda und Yoga miteinander kombiniert, die eine gute Grundlage für Therapien bilden könnten. Auch wenn der Yoga keinen eigenen Bereich für Therapie hat, sollte diese doch als angewandter Aspekt berücksichtigt werden.
Beeindruckend in diesem Zusammenhang ist, dass Swami Kuvalayananda, der Begründer des Kaivalayadhama Instituts, schon in den frühen zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts Versuche durchführte, den Yoga auf einer wissenschaftlichen Basis zu begründen, in dem er Menschen mit den unterschiedlichsten Beschwerden ausschließlich durch yogische Techniken "behandelte". In dieser Zeit gab es zahlreiche Entdeckungen der therapeutischen Wirkungen des Yoga auf bestimmte Beschwerden und Erkrankungen.
In unserer westlichen leistungsorientierten Gesellschaft besteht ein großes Bedürfnis nach einer gewissenhaften Erforschung yogischer Praktiken, wie auch nach angewandten Untersuchungen dieser Praktiken als Therapie. Es mangelt aber an Wissenschaftlern, die sich voll und ganz für die Erforschung des Yoga einsetzen und gleichzeitig über eine geeignete Forschungssituation und über ein angemessenes Wissen von Yoga verfügen.

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6.1 Persönliche Yoga-Erfahrungen / Erkenntnisse in der asana-Praxis
Am Anfang meiner Yoga-Praxis befand ich mich - wie schon erwähnt - in einem recht geschwächten und unzufriedenen Zustand. Ich fühlte, dass nicht nur mein Herz, sondern auch mein mentaler Zustand "aus dem Takt" geraten war.
Das Praktizieren in einer kleinen Hatha-Yoga-Gruppe, in der die Yoga-Lehrende gezielt auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen eingehen konnte, war für mich ein großer Gewinn.
Durch eine maßvoll, aufgebaute asana-Praxis spürte ich allmählich meine körperlichen Unvollkommenheiten auf: schlechte Haltung, falscher, uneffektiver Atem, unkontrollierter Muskeltonus...
Die Konfrontation mit all diesen Unzulänglichkeiten war sehr schmerzhaft, aber in diesem Stadium enorm wichtig, denn nur so lernte ich meinen Körper wahrzunehmen, und kontinuierlich ein physisches Bewusstsein für eine Verbesserung meiner körperlichen Unzulänglichkeiten zu entwickeln.
Ich spürte, dass die Standhaltungen, wie zum Beispiel trikonasana, chakrasana und Varianten von konasana die Energien in meinem Körper erweckten und mir ein Gefühl von Kraft schenkten.
Die Umkehrhaltungen viparita-karani, halasana und sarvangasana, die bevorzugten asanas meiner regelmäßigen Yoga-Praxis, fördern den venösen Rückfluss des Blutes aus den unteren Körperorganen und wirken sich regulierend auf den Blutkreislauf aus, was auch einen positiven Einfluss auf die Entlastung meiner starken Krampfaderbildung hat.

Drehhaltungen wie ardha-matsyendrasana lassen bei mir ein Bewusstsein von Flexibilität in der Wirbelsäule und ein Gefühl von Weite im Brustkorb entstehen, gleichzeitig empfinde ich eine starke Öffnung im Herzraum, die befreiend wirkt.
Asanas aus der Bauchlage heraus praktiziert, wie bhujangasana, salabhasana und dhanurasana haben eine eher negative Auswirkung. Sie erhöhen meinen Herzschlag enorm. Allein das Spüren der Körpervorderseite am Boden, lässt bei mir ein unangenehmes Körperempfinden aufkommen. Das Herz hat keinen "Freiraum". Es liegt gepresst am Boden auf, ich höre das dumpfe Pochen auf der Unterlage und spüre Enge, Beklemmung, die sich steigert in Atemnot und Beklommenheit. Diese Gefühle kommen auf und lassen sich nicht verdrängen. Selbst wenn ich diese asanas in einem Raum der absoluten Ruhe und Akzeptanz praktiziere, empfinde ich Unruhe, Nervosität ja oft auch Angst. Das Herz findet in diesen Haltungen keine Ausgeglichenheit, keinen Frieden.
Aus diesem Grunde praktiziere ich diese Varianten der Rückbeugen in meinem persönlichen Yoga-Programm nicht mehr.
Wenn ich während der Ausbildungsseminare unter Anleitung der Dozenten versuche dennoch in diesen Haltungen zu verweilen, spüre ich, dass ich damit ganz entschieden "gegen mich arbeite"; das Prinzip von ahimsa ignoriere...
Ganz oft kam es dann direkt nach diesen Seminaren vor, dass ich Herzrhythmusstörungen bekam, bei denen der Puls über 260 S/min anstieg.

In Rückbeugen, die aus dem Stand oder aus dem Kniestand praktiziert werden, kommen diese Empfindungen nicht auf. Hierbei spüre ich durch die intensive Dehnung der Körpervorderseite gleichzeitig eine wohltuende, große Weite im Herzraum.
Durch das ständige Beobachten und Wahrnehmen während der asana-Praxis habe ich ganz allmählich das Bewusstsein für meinen Körper entwickelt und erste Schritte auf dem Lehrpfad der Achtsamkeit unternommen.

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6.2. Persönliche Yoga-Erfahrungen / Erkenntnisse in der kriya-Praxis
Mit kriya beschreibt man im Yoga den Prozess der Reinigung. Eigentlich ist der gesamte Yoga mit all seinen Prinzipien, Konzepten und Praktiken ein einziger Reinigungsweg sowohl auf körperlicher als auch geistiger Ebene.
Der Schwerpunkt der kriyas liegt auf der Herstellung des psycho-physischen Gleichgewichtes.
"Yoga berücksichtigt die Ganzheitlichkeit und Gleichberechtigung aller Körperebenen, d.h. alle menschlichen Ebenen sind miteinander verbunden, haben einen aufeinander bezogenen rückkoppelnden Effekt und ergänzen sich gegenseitig. Die Reinheit des grobstofflichen Körpers fördert auch die Reinheit des Geistes und eine spirituelle Klarheit." (Ingrid Kohlhöfer)

Zu meiner persönlichen und regelmäßigen kriya-Praxis habe ich erst während der Ausbildungszeit in der GGF gefunden.
Obwohl die kriya-Praxis einen so großen therapeutischen Wert besitzt, waren selbst einfache Praktiken wie zum Beispiel jalaneti, kapalabhati oder trataka nie Themen in den Yoga-Kursen, die ich besucht habe.
Die Techniken neti und kapalabhati reinigen gezielt Nasen- und Rachengänge und Nebenhöhlen von lästigen Verstopfungen, wodurch sich in angenehmer Weise ein Gefühl der Reinheit, Frische und Klarheit im gesamten Kopfbereich wahrnehmen lässt. Gleichzeitig werden die Sinnesnerven positiv stimuliert und die Funktion der Sinnesorgane verbessert. Man hat nach diesen Reinigungspraktiken das Gefühl, besser riechen, schmecken und auch sehen zu können. Die Abhärtung der Schleimhäute und Gefäßnerven in der Nase beugen Erkältungskrankheiten vor.
Die Technik von Kapalabhati stärkt zusätzlich das Zwerchfell, wodurch die Kraft des Atemstromes gesteigert wird, was wiederum für die Praxis von pranayama von hoher Bedeutung ist.
Nauli und uddiyana morgens angewandt, bringen den Kreislauf sanft in Gang, entfachen das Verdauungsfeuer und führen dazu, dass durch den großen Unterdruck im Brust- und Bauchraum das venöse Blut aus den Beinen angesaugt und der rechten Herzseite zur Verfügung gestellt wird, wodurch auf sanfte Weise mehr Blut in den Kreislauf gelangt, was zu einem milden Blutdruckanstieg führt. Durch den Unterdruck in der Lunge kann sich das Herz ausdehnen und wird an der Herzspitze durch das weit in die Brusthöhle hochgezogene Zwerchfell sanft massiert.
Diese kriya-Techniken gehören wegen ihrer positiven Wirkungsweise auf Herz und Kreislauf zu meiner täglichen Praxis.
Den großen Wert der kriyas habe ich durch das systematische, verständliche Lehrkonzept der Dozenten der GGF zu schätzen gelernt und versuche dieses Wissen Schritt für Schritt mit einem hohen Maß an Verantwortung an meine Yoga-Schüler weiterzugeben.

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6.3 Persönliche Yoga-Erfahrungen / Erkenntnisse mit pranayama
Während der Praxis von pranayama liegt das Hauptaugenmerk auf der Entwicklung des Zustandes von kumbhaka. Die Hathapradipika setzt den Begriff pranayama mit kumbhaka gleich und verlangt, dass pranayama in Verbindung mit den bandhas praktiziert werden sollte:
Bei der kontrollierten Einatmung wird mula-bandha gesetzt, wobei durch den kontrahierten Anusmuskel der gesamte Beckenboden zusammengezogen wird, damit die Eingeweide nicht nach unten sinken.
Danach erfolgt das kontrollierte Atemanhalten (kumbhaka) mit der Ausübung von jalandhara-bandha. Hierbei wird das Kinn - der Nacken ist gestreckt - in Richtung Halsgrube gezogen, um eine feste Kompression der zwei Carotis-Sinus-Nerven zu erzeugen.
Erst während der kontrollierten Ausatmung sollte uddiyana bandha gesetzt werden: die Bauchdecke wird eingezogen, so dass das Zwerchfell nach oben "fliegt". (s. Yogic Therapy ; S.Kuvalayananda & Dr. Vinekar; Übersetztung von I. Kohlhöfer)
Die Bedeutung von pranayama liegt also auf der Manipulation der Druckverhältnisse in der Lunge, im Brustkorb und im Bauchraum und dem Halten dieser Druckveränderungen für eine bestimmte Zeit.
Durch ein traditionell festgelegtes Zeitverhältnis soll dem Praktizierenden ein Mittel an die Hand gegeben werden, die eigene Kapazität zu messen und eigene Grenzen nicht zu überschreiten.
Meine ersten pranayama-Erfahrungen, die ich am Anfang meiner Ausbildung in der GGF gemacht habe, waren frustrierend. Es war jedes Mal ein innerer Kampf, den ich mit mir austragen musste, um mit dem Zeitverhältnis, das in der Klasse vorgegeben wurde, klarzukommen.
Das kapalabhati als Vorbereitung für die pranayama-Praxis war zwar hilfreich, doch merkte ich, dass ich ab ca. 60 kapalabhati-Stößen und den darauffolgenden Bhastrika-Formen oft schon nach der 2. Runde eine große Unruhe im Herzraum spürte und sich bei mir eine ängstliche Nervosität einstellte.
Zu Hause versuchte ich über einen längeren Zeitraum das Verhältnis von Einatmung - Atemanhalten - Ausatmung allmählich dem der Klasse anzupassen, musste aber während fast jedem Seminar feststellen, dass ich immer noch nicht die Lungenkapazität aufweisen konnte, die meine Yoga-Kameraden hatten. Im Gegenteil, nach den meisten pranayama-Seminaren bekam ich wiederholt Herzrhythmusstörungen mit Pulsfrequenzen von 240 S/min.
Nach kurzen Erholungsphasen begann ich wieder mit meiner pranayama-Praxis. Ich besann mich aber auf das Prinzip von ahimsa und beschränkte mich während dieser Zeit auf ujjayi und die einfache Wechselatmung anuloma-viloma ohne kumbhaka. Mit der Zeit beobachtete ich, dass die Unruhezustände im Herzraum abnahmen.
Die Anspannung, die durch das Zählen (richtiges Zeitverhältnis), und das exakte Setzen der bandhas, nicht nur für Unruhe in meinem Herzen, sondern auch im Kopf gesorgt haben, entfielen gänzlich. Ich fühlte mich plötzlich wie befreit! Jetzt erst spürte ich den ausgeglichenen Geisteszustand wie er in der Hathapradipika in II/41-42 beschrieben wird.
Gerade weil ich auf die vier Formen von Bhastrika-pranayama weitestgehend verzichte, fühle ich mich von einem enormen Druck befreit, der meinem inneren Herzraum zu Gute kommt.
Ob ich damit den Anforderungen einer Yoga-Lehrenden entspreche, sei dahingestellt. Die Auseinandersetzung gerade mit meiner Unzulänglichkeit in dieser Praxis haben in mir eine Sensibilisierung ausgelöst, die mich sicher auch davor schützen wird, pranayama in unverantwortungsvoller Weise an Yoga-Schüler weiterzugeben.

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7. Selbstbeobachtung - Selbsterkenntnis - Selbstannahme
Jedes asana, jedes pranayama und jede Konzentration kann den Geist von seiner gewöhnlichen Zerstreutheit zu einer Unbewegtheit führen. Der Übergang von der Konzentration zur Kontemplation, zur Meditation besteht darin, den Willen loszulassen und ohne Anstrengung in einem Zustand von Aufmerksamkeit zu verweilen.
Zu Anfang meiner asana-Praxis schien es mir unmöglich, diesen Zustand überhaupt jemals zu erreichen.
Die Yoga-Haltungen kosteten mich Kraft und Anstrengung, und ein langes Halten der asanas war nur mit großer Mühe möglich. Die Gedanken waren mit dem äußeren Erscheinungsbild meiner Haltung und dem Wunsch es "perfekt" zu machen so beschäftigt, dass für die Schau nach innen kein Raum mehr war.
Häufig machte sich mein Herz in diesen Phasen der Anstrengung mit heftigem Schlagen bemerkbar, was mich stark beängstigte, denn eigentlich wollte ich doch durch die Praxis von Yoga meine lästigen Herzbeschwerden loswerden!

Wenn der Yoga-Lehrer von Loslassen sprach, wusste ich nicht, was ich loslassen sollte.
Nach langem, intensiven und wachsamen Üben beobachtete ich, dass es ja die Angst selber war, die ich nicht loslassen konnte und vielleicht auch nicht wollte...
Mehr und mehr versuchte ich dieses unangenehme Gefühl der Angst während der Übung anzuschauen und beschloss, es schrittweise nach noch intensiverer Yoga-Praxis als einen Teil von mir anzunehmen. Ich sah ein, dass es unsagbar viel mehr Energie kostete, gegen die Angst anzukämpfen, als sie einfach zu akzeptieren.
Durch diese Selbstbeobachtung nahm ich jetzt mein gewohnheitsmäßiges Verhalten, mein Reagieren nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf geistig und seelischer Ebene noch intensiver zur Kenntnis. Jetzt war ich in der Lage, zu entscheiden, ob ich diesen Zustand der Angst in meinem Herzen weiterhin zulassen oder ihn umwandeln wollte in einen Impuls der Veränderung, ja sogar hin zur Öffnung meines Herzens.

Alle Übungen im Yoga haben die Entwicklung dieser inneren Haltung sich selbst gegenüber zum Ziel. Durch innere Achtsamkeit kommt es zu einer immer deut-licheren Wahrnehmung der Welt in unserem Inneren und einer größeren Nähe zu uns selbst, in der man Schritt für Schritt auch offener wird, sich so anzunehmen wie man ist.
Aus dieser nachgiebigeren Haltung zu sich selbst, wird auch der Körper mit regelmäßiger Praxis, bereiter und weicher, sich einer mehr und mehr intensiveren Yoga-Praxis hinzugeben, um daraus eine Stabilität und Festigkeit in Körper und Geist zu entwickeln.
Die Haltung des einfühlenden Verstehens mir selbst gegenüber, bedeutet die Bereitschaft und das Bemühen, mich selbst besser und tiefer kennen zu lernen. Ein Kennenlernen nicht nur meines äußeren Verhaltens und meiner Gewohnheiten, sondern ein Erkennen auf einer viel tieferen, subtileren Ebene.
Vielleicht lerne ich jetzt schrittweise meine verinnerlichten Selbstdefinitionen und Wertungen kennen, die mich an einem bestimmten Denk- oder Verhaltensmuster festhalten lassen, ungeachtet ihrer destruktiven Auswirkungen.
Damit ich es wagen kann, mir auch diese unangenehmen Motive meines Handelns bewusst zu machen, ist die Haltung des einfühlenden Verstehens gekoppelt mit der grundlegenden Akzeptanz der Nichtwertung, des Nichtverurteilens.
Svadhyaya ist das innere Gewahrsein, das aus der Entspannung heraus erwächst und nicht wertet, urteilt oder sogar verurteilt.

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8. Meditation
Das Ankommen in meinem Herzen gelang mir erst durch das Annehmenkönnen meiner Unzulänglichkeit, dieses Fehlers, in meinem Innersten.
Mit einem tieferen Bewusstsein von mir selbst und meinen Bewegungen im Herzraum, begann ganz langsam mein Weg in die Meditation.
Der Prozess der Meditation bezieht sich auf verschiedene Techniken, die alle einen Zustand konzentrierter Aufmerksamkeit und ein erhöhtes Bewusstsein herbeiführen.

Die Meditationspraktiken lehren eine Schau nach innen und belegen wissenschaftlich, dass meditative Bewusstseinszustände, u.a. positive physische Veränderungen im gesamten Körpersystem ausgelöst werden, einschließlich einer niedrigen Atem- und Herzfrequenz, Senkung des Blutdrucks und einer Entspannung der Muskulatur.
Wertvolle Erfahrungen erfuhr ich in verschiedenen Meditationstechniken, u.a. auch über die "Visualisierung zur Öffnung des Herzens" nach Dr. Dean Ornish, einem amerikanischen Kardiologen.
Der rezeptiven Visualisierung wird große Bedeutung zugemessen, in der das eigene Herz bis ins Detail vor dem geistigen Auge erscheint und man es mit heilenden Bildern und Vorstellungen wieder gesund und kraftvoll werden lassen kann.
Gemeint ist damit die Herstellung der Verbindung zur Heilkraft und Weisheit des eigenen Unterbewussten. Man erhält ganz allmählich wieder Zugang zu lange verdrängten Gefühlen, zu schmerzlichen Ereignissen, die vor Jahren oder Jahrzehnten geschehen sind und unverarbeitet den ganzen Menschen körperlich und seelisch blockieren.
Im Rahmen dieses Prozesses geschieht die Öffnung des Herzens nach außen.
Gefühle und Signale des Körpers werden wahr- und ernstgenommen und wenn nötig zum Ausdruck gebracht.
Jetzt können wunderbare Erfahrungen wie Mitgefühl, Selbstlosigkeit, Vergebung und Liebe sich selbst gegenüber wie auch zu anderen Menschen zum Ausdruck gebracht werden.

Eine wirkliche ÖFFNUNG des Herzens!

In wissenschaftlichen Studien, die Auswirkungen der Meditationspraktiken untersuchen, entdeckt man Veränderungen in der Gehirnwellenaktivität.

Das Elektroenzephalogramm (EEG) zeigt, dass die Anzahl der Alphawellen während der Meditation zunimmt. Alphawellen zeigen, dass sich das Gehirn in einem mehr offenen Zustand befindet, mit besserem Kontakt zu Gefühlen und dem Unterbewusstsein. Mit der Visualisierung erzielt man die gleiche entspannende Wirkung auf das Herz. Das Elektrokardiogramm (EKG) spiegelt dieses in einem stetig regelmäßigen und verlangsamten Herzrhythmus.
Diese Form der Meditation hat mich gelehrt, mir Zeit zu nehmen, damit mein seelisches Herz wieder fühlen lernt und ich mich von den mentalen Zwängen des Gehirns langsam befreie. Ich kann die Aufmerksamkeit auf mein Herz richten und das Gehirn eine Zeitlang zum Schweigen bringen.

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9. Öffnung und Heilung meines Herzens
In dem Augenblick, in dem ich den Rhythmus meines Herzens höre, ihn wahrnehme und akzeptiere, finde ich zu einer tiefen und starken Identität, in der das Herz für alles Raum hat - einen Raum von grenzenlosem Mitgefühl. Ich lerne, mir selbst - und anderen zu vergeben. Ich kann mein Herz plötzlich allem öffnen, allem Leiden und allen Freuden, und entdecke, dass der größte Teil des spirituellen Lebens darin besteht, mich selbst und meine Mitmenschen anzunehmen.

Auf diesem Weg hat sich meine Fähigkeit vertieft, mich zu öffnen, zu vergeben und loszulassen. Dabei entwirren sich die Konflikte auf natürliche Weise, meine inneren Kämpfe nehmen ab, die Schwierigkeiten lösen sich auf, und eine heitere und unbefangene Ruhe breitet sich in mir aus.
Durch Yoga habe ich den Weg aus meinem leidvollen physischen Herzen heraus zu meinem freudvoll spirituellen Herzen gefunden. Dort, wo ich früher Schmerz und Leid gespürt habe, entdecke ich zunehmend mehr Freude, Liebe und Mitgefühl, nicht nur für mich, sondern in immer umfassenderem Maße auch für meine Mitmenschen, meine Umgebung und die Natur.

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Susanne Worms © Januar 2004